Stürze Teil 2/3 – Knochenbrüche vermeiden

Unsere Körper erzählen Geschichte. Eine Narbe kann einen Hinweis auf eine Operation oder einen Unfall geben, die Statur lässt uns den Lebensstil eines Menschen ausmalen und Zigaretten hinterlassen ihre Spur in der Lunge.

Was viele nicht wissen: auch die Knochendichte kann einen Hinweis auf den bisherigen Lebensstil geben.

Wie schon im letzten Blog geschrieben findet vor allem in jungen Jahren ein Aufbau der Knochendichte (Modeling > Remodeling) statt, stagniert ab ca. 20 Jahren (Modeling = Remodeling) und nimmt im Alter ab (Modeling < Remodeling). Wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet, sprechen wir von Osteoporose.

Beeinflussbare Risikofaktoren für Osteoporose sind vor allem:

  • ein geringes Körpergewicht (im Verhältnis zur Körpergröße)
    Knochen leben vom Wechsel der Be- und Entlastung. Die Schwerkraft hilft uns Belastung auf unsere Knochen zu bringen. Ein geringes Körpergewicht bedeutet dabei auch eine kleinere Belastung.
  • Bewegungsmangel
    Eine reine Belastung reicht nicht. Der Wechsel von Be- und Entlastung lässt die Knochen stark werden. Da der Aufbau der Knochendichte vor allem in jungen Jahren geschieht, ist es wichtig, dass sich Kinder viel bewegen. Es ist jedoch nie zu spät für Bewegung – auch im Alter hilft viel Bewegung den Abbau der Knochendichte zu verlangsamen.
  • Calcium- und Vitamin-D-Mangel
    Calcium ist das Baumaterial der Knochen. Es wird über die Nahrung im Darm aufgenommen. Für diesen Prozess ist zusätzlich Vitamin D notwendig. Herrscht also ein Vitamin D- Mangel, wird das auch zu einem Calcium-Mangel führen. Für die Bildung von Vitamin D ist das Sonnenlicht, bzw. ein UV-Anteil davon notwendig. Die Fähigkeit der Haut, das Vitamin D zu bilden, lässt jedoch mit zunehmendem Alter deutlich nach, weshalb ca. 80% der über 60-jährigen einen Mangel an Vitamin-D und somit auch an Calcium aufweisen.
  • Rauchen
    Studien zufolge hat Rauchen und Passivrauchen einen deutlichen Einfluss auf die Knochendichte. Das Osteoporose-Risiko könne verdoppelt und bei Frauen sogar verdreifacht werden. Der genaue Grund wurde noch nicht abschliessend geklärt.
    Fest steht, dass durch das Rauchen die kleinsten Blutgefässe (Kapillaren) verengt werden und somit die Versorgung der Knochen mit Nährstoffen verschlechtert werden kann. Das grössere Risiko bei rauchenden Frauen könnte durch die Veränderung des Östrogenspiegels begründet sein, welche durch das Nikotin ausgelöst werden soll.
  • starker Alkoholkonsum
    Die Wirkung des Alkohols auf den Knochenstoffwechsel ist noch nicht eindeutig geklärt. Alkohol steht im Zusammenhang mit einer verstärkten Calcium- Ausscheidung im Urin. Zudem soll ein hoher Alkoholkonsum die Osteoblasten, also die Knochen aufbauenden Zellen, hemmen.

Quellen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/osteoporose-rauchen-macht-die-knochen-bruechig-a-419877.html
https://www.osd-ev.org/osteoporose-therapie/osteoporose-ernaehrung/alkohol-koffein-und-nikotin/
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/warum-kortison-zu-knochenschwund-fuehrt/

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